Selbständige als wichtige Säule der deutschen Wirtschaft
Experten Know-how schützen – während und nach der Coronakrise
Die rasante Ausbreitung von COVID-19 trifft die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft mitten ins Herz – neben den großen, global agierenden Konzernen sind auch Solo-Selbständige, Freiberufler und kleine mittelständische Unternehmen betroffen. Dabei sind die Auswirkungen bzgl. Branche und Tätigkeitsfeld ganz unterschiedlich: Während die einen weiterhin tätig sind und mit ihren Dienstleistungen gerade jetzt zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation und der Lage in den beauftragenden Unternehmen beitragen, fallen für andere gesamte Aufträge oder Teilbeauftragungen weg. Den Betroffenen muss – wie anderen Unternehmern auch – durch staatliche Maßnahmen geholfen werden.
Neben den klassischen Beschäftigungsformen ist auch das Modell des projektbasierten Einsatzes von Selbständigen – so wie es auch die Mitglieder des Bundesverbandes für selbständige Wissensarbeiter e.V. begleiten – wichtig für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die aktuelle Situation macht deutlich, dass es gerade in Krisensituationen sehr wichtig für Unternehmen ist, wenn sie flexibel, schnell und punktgenau auf externe Spezialisten und (Solo-)Selbständige für ihre Projektarbeit zurückgreifen können.
In der Krise werden interne Mitarbeiter häufig für ad hoc Krisenstäbe und -projekte zusammengezogen und müssen zusätzliche Aufgaben wahrnehmen. Umso wichtiger ist es dann, wenn wichtige Projekte von Selbständigen weiter parallel am Laufen gehalten werden können. Ob als Vorreiter für Homeoffice oder aufgrund großer zeitlicher und räumlicher Flexibilität – viele Tätigkeiten können weitergeführt werden, zum Vorteil der beauftragenden Unternehmen und damit auch zur Sicherung der angestellten Belegschaft. Die positive Nachricht lautet trotz der immensen Herausforderungen: Viele selbständige Wissensarbeiter werden aufgrund ihres Know-hows, ihrer enormen Kompetenzen und ihrer Flexibilität weiterhin sicher in Aufträgen eingesetzt und werden keine oder nur geringere Auswirkungen durch die Einschränkungen während der Viruskrise erleiden.
Uns ist es sehr wichtig festzustellen, dass die aktuelle Diskussion um die Unterstützung für Selbständige und Freiberufler von keiner Seite für das Schüren des irreführenden Narrativs von grundsätzlicher „Prekarisierung und Schutzbedürftigkeit“ von Selbständigen ausgenutzt werden darf. In Zeiten, in denen sogar Weltkonzerne mit jahrelangen Milliardengewinnen den Staat um Hilfe anfragen, darf dem Mittelstand und den Klein-Unternehmen, die sich ebenfalls als Krisenopfer verstehen, dies nicht zum Vorwurf gemacht werden. Die Stimmen, welche dazu bereits zu hören sind, negieren gesamtwirtschaftliche Realitäten!
Es verbleibt die Erkenntnis: Krisenmanagement ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der alle Kapazitäten und die Expertise des gesamten Arbeitsmarktes gebraucht werden, um Defizite aufzuarbeiten und die verfügbaren Ressourcen für die deutsche Volkswirtschaft flexibel einsetzbar zu machen.
Hinzu kommt, dass es wichtig ist, dass das externe Spezialisten-Know how nach Abklingen der Krise wieder vollumfänglich und schnell verfügbar ist. Die Zeit, die wir durch die Krise verlieren, darf nicht noch durch den mühsamen Wiederaufbau dieser wichtigen Ressourcen verzögert werden. Daher gilt es nun, alles Erforderliche zu tun, damit (Solo-)Selbständige, Freiberufler und kleine Unternehmen die derzeitige Krisensituation überstehen und anschließend ihre Kompetenz wieder vollständig und zeitnah dem Markt zur Verfügung stellen können. Insofern begrüßen wir vom Bundesverband für selbständige Wissensarbeit e.V. die aktuell beschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung und fordern zudem eine maximal unbürokratische Möglichkeit zur Inanspruchnahme von finanziellen Unterstützungsleistungen.
Hier finden Sie die Stellungnahme als pdf-Dokument.
Eine hilfreiche Übersicht über Unterstützungsmaßnahmen einzelner Bundesländer gibt es auf den Seiten des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) (Tab Bundesländer).